'Hast du die Vorhänge zugezogen? Nein? Dann mach doch mal.'
'Wieso, willst du strippen? Haha Alter, du im Kleid oder? Ich schmeiß mich weg!'
'Ach Unsinn, ich will einen aufbröseln und das muß niemand sehen.'
'Ich dachte, jetzt darf man?'
'Theoretisch. Aber nur wenn man es selber angebaut hat. Was man aber auch erst seit drei Wochen darf. Wie soll das bitte bis jetzt schon gewachsen sein geschweige denn eine Blüte haben? Also rauch ich naTÜRLICH nach wie vor das Dope, das ich da gekauft hab wo ich es immer kauf. Was aber verboten ist. Das Gesetz ist nicht wirklich durchdacht. Oder aber es ist mit Absicht so gestaltet, daß du praktisch genausoviel Paranoia haben mußt wie vorher. Was dann natürlich wieder auf den Konsum geschoben wird. Also die Paranoia. Ein ewiger Zirkus ohne Manege.'
Leise Musik wabert durch den Raum, Helge und Josef verdrehen genüßlich die Augen während sie in den Kissen lümmeln und abwechselnd an dem Gerät ziehen. Altvertraute Routine. Angenehme Atmosphäre.
Plötzlich klingelt es an der Türe. Die Nerven flattern. Mittlerweile kurzgerauchtes Gerät und Vorrat fliegen ins Klo, hastig wird die Spülung gezogen. Fenster werden aufgerissen, wilde Blicke werden getauscht: Hat uns jemand verraten?
Wiederum läutet es. Josef schreitet mannhaft zur Türe und schaut durch den Spion. Erleichtert sieht er eine kleine, harmlos aussehende Person draußen stehen. Er öffnet vorsichtig und macht ein fragendes Gesicht.
Die Frau setzt ein berufsmäßiges Lächeln auf, greift nach einem Klemmbrett das sie sich wie einen Panzer vor die Brust hält und verkündet: Ich bin vom Schnorza Institut und mache eine Umfrage: Wie stehen Sie zur Legalisierung von Anbau und Konsum von Cannabis in Bayern Herr Huber?
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